Kommunale Beteiligungsberichterstattung in NRW
Eine empirische Analyse am Beispiel von Wohnungsgesellschaften
Stephan Körner
Charakteristisch für eine große Anzahl von Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland ist ein hoher Anteil an ausgelagerten Organisationseinheiten. Die oftmals konzernartigen kommunalen Strukturen sind insbesondere für die Bürger, für die politischen Mandatsträger und für die Kernverwaltung mit einem Verlust an Transparenz sowie an Einfluss-, Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten verbunden. Durch die verselbstständigten Aufgabenbereiche entsteht eine Informationsasymmetrie zwischen den genannten Akteuren und den mit der Aufgabenwahrnehmung beauftragten Managern kommunaler Unternehmen.
Als das zentrale Element zur Reduzierung der Informationsasymmetrie gilt der kommunale Beteiligungsbericht. Bisherige Studien zur Verfügbarkeit und Qualität von Beteiligungsberichten legen allerdings erhebliche Varianzen und Defizite in der Berichterstattung offen, weshalb nach wie vor enormer Forschungsbedarf auf diesem Gebiet besteht.
Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Aufgrund der hohen sozialen und politischen Bedeutung sowie eines homogenen Unternehmens- respektive Untersuchungsgegenstandes wird die kommunale Wohnraumversorgung, die mit den Wohnungsgesellschaften zu den Schwerpunktbereichen der kommunalen Auslagerungen zählt, fokussiert. Überdies ist das Land Nordrhein-Westfalen, das bereits über eine langjährige Erfahrung in der Beteiligungsberichterstattung verfügt und sich durch eine hohe Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte auszeichnet, für die Untersuchung besonders geeignet.