Kommunikation als Produktivfaktor in der Produktion
Analyse, Entwicklung und Implementierung eines unternehmensspezifischen Systems von Kommunikation, leistungsorientierter Teamarbeit und kontinuierlichem Lernen zur Steigerung von Qualität und Produktivität in der Produktion
Thomas Vollmar
Durch Globalisierung, Marktorientierung und Preisdruck sind Unternehmen gezwungen, sich einem stetigen Wandel zu stellen, ja ihn in die eigene Kultur zu integrieren. Und da die Mitarbeiter diese Kultur prägen, zielen heutige Unternehmenskonzepte auf eine Flexibilisierung der Mitarbeiter ab. Sie sollen Verantwortung übernehmen, kritisch mitdenken und Verbesserungsvorschläge einbringen, vielseitig einsetzbar sein, sich mit dem Unternehmen identifizieren etc. Thomas Vollmar untersucht in einem vierjährigen Forschungsprojekt bei der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, ob und wie über den gezielten Einsatz von Kommunikation und Information eine solche Mitarbeiterflexibilisierung im Produktionsbereich möglich ist und diese sich positiv auf Produktivität und Qualität auswirkt. Zur wissenschaftlichen Fundierung gibt er im ersten Teil der Arbeit einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu den Themen Gruppenarbeit in neuen Managementkonzepten, Organisationspsychologie, Betriebliche Kommunikation, Beeinflussung sozialer Einstellungen, Einführung neuer Organisationskonzepte in Unternehmen sowie Wissensmanagement. Im praktischen Teil der Untersuchung analysiert er zunächst die Ausgangssituation im Unternehmen. Dort wurde 1994 im Produktionsbereich Gruppenarbeit – und mit ihr verbunden Instrumente zur Einbindung von Mitarbeitern – eingeführt. Während die Massnahmen zur Mitarbeiterinformation angenommen und umgesetzt werden, scheitern jene der Interaktion. Hierfür macht der Autor unterschiedliche Gründe aus. Insgesamt zeigt sich, dass die den Veränderungsprozess begleitende interne Kommunikation sowie die vorherrschenden Einstellungen bei Mitarbeitern und betrieblichen Führungskräften erfolgsentscheidend sind. Hiervon ausgehend implementiert er ein spezifisches Kommunikations- und Informationssystem. Über eine qualitative und quantitative Erfolgskontrolle weist er nach, dass ein bewusst gestalteter Mix an formaler und informaler Kommunikation sowie an Information im Produktionsbereich sowohl die Produktqualität als auch die Produktivität nachweisbar erhöht. Dieses Buch wendet sich an Wissenschaftler und Studierende der Linguistik des Deutschen, der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Personalentwicklung, Unternehmensführung und Organisation sowie der Psychologie mit dem Schwerpunkt Organisationspsychologie. Insbesondere ist es für Produktionsbetriebe interessant, die sich mit einer gezielten Mitarbeiterentwicklung und der Einführung von Veränderungsprozessen befassen. Sie werden hier Anregungen, Fragestellungen, Vertiefungen und Problemlösungen finden.