Konsumentenverhalten in der Sharing Economy
Analysen ausgewählter Einflussfaktoren auf das Sharingverhalten
Nadine Schreiner
Die Ökonomie des Teilens wird als ein Phänomen beschrieben, welches das Potenzial hat, Märkte und das mit ihnen korrespondierende Verhalten von KonsumentInnen dauerhaft zu verändern. Dem Grundprinzip „Teilen statt Besitzen“ folgend, könnte Sharing – so die implizite Annahme – zu einer besseren Auslastung kaum genutzter Güter und Dienstleistungen führen. Vor diesem Hintergrund könnte Sharing eine zentrale Möglichkeit zur Stärkung nachhaltiger Konsummuster sein.
Angesichts dessen ist das Ziel der vorliegenden Publikation durch systematische Analyse ausgewählte Einflussfaktoren einen Erklärungsbeitrag zum Sharingverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten zu leisten. In fünf verschiedenen Beiträgen wird u.a. gezeigt, dass die Bereitschaft zum Sharing mit zunehmender sozialer Distanz zum Austauschpartner abnimmt. Ferner wird dargelegt, dass ökonomische Motive einen starken Einfluss auf die Loyalität gegenüber einem Sharing-Anbieter ausüben. Neben diesen selbstbezogenen Präferenzen wird aufgezeigt, dass ebenso soziale und ethische Motivationen in den Bedürfnisstrukturen der Sharing-Geber und -Nehmer zu finden sind. In der Gesamtbetrachtung aller Beiträge wird deutlich, dass Sharing als ökonomische Austauschpraxis in einem Spannungsfeld von individueller Nutzenorientierung und Gemeinwohlorientierung liegt. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden im Rahmen des Konzepts der strategischen Marketingplanung Handlungsimplikationen für Unternehmen sowie gesellschaftliche Akteure aufgezeigt. Dabei wird deutlich, dass mögliche Maßnahmen als andauernde Aufgabe systematisch geplant, umgesetzt und kontrolliert werden sollten, wenn gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit gelöst werden sollen.