„Konversion“ im Buch Wardā
Zur Bewältigung der Konversionsfrage in der Kirche des Ostens
Maroš Nicák
Bis heute stellt die Liedersammlung Warda aus dem 13. Jahrhundert das einflussreichste hymnisch-theologische Werk der „syrischen Renaissance“ unter den Ostsyrern dar und gehört zum beliebtesten Liedgut der Kirche des Ostens. Der zentrale Text, der seit Jahrhunderten wie kein anderer Text der ostsyrischen Literatur die Thematik der Konversion vom Christentum zum Islam zum Inhalt hat, ist der Hymnus auf den Diakon Abraham. Dieser Hymnus wird hier erstmals durchgehend erschlossen, dessen Übersetzung aufgrund einer Handschrift aus dem Vatikan korrigiert und ihm der bislang uneditierte Text der Berliner Handschrift mit einer deutschen Übersetzung zur Seite gestellt. Maroš Nicák zeigt durch seine Untersuchung, welche Antwort die Warda für die Gemeinschaft der ostsyrischen Gläubigen auf die Konversionsfrage hat. Angesichts des zunehmenden militanten Drucks auf die Christen im Nahen Osten ist ihre Relevanz bis heute ungebrochen.