Konversion zum Islam innerhalb Deutschlands
Unter besonderer Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Fragen
Nina Käsehage
Aus welchen Gründen entschließen sich Menschen, zum Islam zu konvertieren? Bedeutet dieser Schritt für sie tatsächlich, ein „neues Leben“ zu beginnen und alles Vorherige hinter sich zu lassen, wie so oft medial behauptet wird? Oder ist es durchaus möglich, zum Islam zu konvertieren, ohne den Kontakt zur früheren Umgebung, den Freunden und der Familie aufzugeben? Dem Titel folgend, kommen in diesem Werk Menschen zu Wort, die innerhalb Deutschlands nach ihrem Verständnis zum Islam gefunden haben, um aus ihrer Perspektive die Beweggründe ihrer Entscheidung und die damit korrespondierenden Reaktionen ihres Umfeldes zu schildern. Neben namhaften Predigern der salafistischen Szene und deren Anhänger, wurden ebenso Menschen interviewt, die zum Teil vor etlichen Jahrzehnten ihren Weg zum Islam fanden und sich keineswegs mit den Inhalten dieser Szene identifizieren können. Die unterschiedlichen Biographien der RespondentInnen ermöglichen die Ausbildung eines differenzierten Blicks auf die Gruppe der so genannten „Konvertiten“ und betonen die Individualität der Konversionsentscheidung. Häufig wird die Frage der Konversion zum Islam mit der Furcht vor einer hieraus resultierenden Ablehnung deutscher Verfassungswerte verknüpft. Auch dieser Aspekt wird in der Diskussion von Grundgesetz und Scharia hinsichtlich exemplarischer Fragestellungen detailliert erörtert und anhand der empirischen Belege kontextualisiert.