Konzepte der Angst in der Psychoanalyse Bd. 1
Band 1: 1895-1950
Raymond Borens, Guido Meyer
Im ersten Band seines Werkes zu Angstkonzepten in der Psychoanalyse stellt Meyer alle wesentlichen Konzepte dar, die zum Phänomen der Angst in der frühen Psychoanalyse aufgestellt worden sind. Besondere Berücksichtigung erfahren dabei die einzelnen Angsttheorien von Freud, weil er seine Auffassungen zur Angst im Laufe seines langen Forscherlebens bedeutend modifiziert hatte und seine Theorien die elementare Grundlage für die Angstkonzepte anderer Autoren abgegeben haben. Schwerpunktmässig behandelt werden die Beiträge von Karl Abraham, Sandor Ferenczi, Otto Rank, Ernest Jones, Paul Federn, Wilhelm Reich und Melanie Klein. Meyer untersucht dann die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der genannten Autoren. Kritische Betrachtungen zum frühen psychoanalytischen Angstverständnis, zur Trieb-Umwelt-Kontroverse und ein Ausblick auf den zweiten Band (bestehend aus 2 Halbbänden) schliessen die Untersuchung ab.
Im Unterschied zu vielen anderen Schulen in der Psychologie stellt das Phänomen der Angst in der Psychoanalyse eines der komplexesten Phänomene dar. Die Komplexität im psychoanalytischen Versuch, gesunde wie pathologische Angsterscheinungen von ihrer inneren Dynamik und zugleich auch von ihren äußeren Determinanten her verstehen zu können, spiegelt sich auch in der Vielfalt an Konzepten wider, die hierüber entwickelt worden sind.
Ziel des Buches ist es, alle wesentlichen Konzepte darzustellen und zu untersuchen, die zum Phänomen der Angst in der frühen Psychoanalyse aufgestellt worden sind. Besondere Berücksichtigung erfahren dabei die einzelnen Angsttheorien von Sigmund Freud, weil er zum einen seine Auffassungen zur Angstproblematik im Laufe seines langen Forscherlebens bedeutend modifiziert hatte, und zum anderen, weil seine Auffassungen die elementare Grundlage für die Angstkonzepte anderer Autoren – bleibenden Epigonen wie späteren Dissidenten – abgegeben haben.