Kooperatives Lernen mit Wettbewerb im Biologieunterricht
Entwicklung und Evaluation biologischer Egg-Races als problem- und kontextorientierte Unterrichtseinheiten mit Kleingruppenwettbewerb
Sarah Sennebogen
Die von der Kultusministerkonferenz 2004 verabschiedeten Bildungsstandards im Fach Biologie für den Mittleren Schulabschluss fordern eine Förderung der Lernenden in den Kompetenzbereichen Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und Bewertung. In Bezug auf diese Bildungsstandards wurden empirisch überprüfte Kompetenzmodelle für die Kompetenzbereiche entwickelt. Diese bilden eine erste Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht. Allerdings fehlen bisher empirische Arbeiten, die die konkrete Umsetzung und Förderung der Kompetenzen im Schulalltag fokussieren.
An diesem Punkt setzt die hier vorliegende Dissertation an. Es wurden theoriebasiert problem- und kontextorientierte Unterrichtseinheiten mit der Methode Egg-Race, bei der die Lernenden in einem Kleingruppenwettbewerb arbeiten, entwickelt und evaluiert. Dabei wurde der Einfluss des kooperativen Lernens mit Wettbewerb auf Leistung, situationales Interesse und kooperatives Verhalten empirisch untersucht.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Kleingruppenwettbewerb im Vergleich mit einer rein kooperativen Lernumgebung Leistung und situationale Interesse fördern kann. Allerdings zeigte sich eine für den Unterrichtsalltag besonders relevante Interaktion zwischen Wettbewerb und Kontextorientierung. Für das kooperative Verhalten konnte kein Effekt nachgewiesen werden. Zusammenfassend zeigte sich, dass durch den Einsatz von Egg-Races der Biologieunterricht kompetenzorientiert gestalten werden kann.