Kosmogonische und mythische Weltentwürfe aus interdiskursiver Sicht
Untersuchungen zu «Phantasus» (Arno Holz), «Das Nordlicht» (Theodor Däubler) und «Die Kugel» (Otto zur Linde)
Carola von Edlinger
Mit Hilfe der Interdiskurstheorie von Jürgen Link soll die Verankerung der Großtexte von Holz, Däubler und zur Linde im Diskurshorizont der Jahrhundertwende erkundet werden und ein Beitrag zur mentalitätsgeschichtlichen Erforschung der Jahrhundertwende geleistet werden. Die literarischen Texte werden als Reproduktionsmöglichkeiten mentaler Dispositionen und als diskursive Verarbeitungsmöglichkeiten unterschiedlicher Spezialdiskurse aufgefaßt. Die «typographische Musik» im wird als Klangkatalog im Sinne einer modernen «Textur» (Baßler) interpretiert. Die Ironisierung des eigenen Bewußtseinshorizonts bei Arno Holz wird textuell faßbar. Das im Lichtdiskurs verankerte läßt eine Entmaterialisierung und Vergeistigung räumlicher Dimensionen erkennen. Semantische Verrätselungstechniken suggerieren in zugleich Wissenschaftlichkeit und Mystifizierung.