Krankenkassen- und Pflegekassenmanagement
Hintergrund – Kontext – Anwendung
Karin Agor, Hans-R. Hartweg, Franz Knieps
Krankenkassen und Pflegekassen sind die nationalen Träger der gesetzlichen Krankenversicherung bzw. der sozialen Pflegeversicherung. Schauen sie zum einen auf eine lange Tradition zurück, sehen sich deutlich wandelnden Anforderungen im Hinblick auf das das Management der Trägerstrukturen gegenübergestellt. Zu den Hauptaufgaben der Kranken- und Pflegekassen gehören die Organisation der Versorgung im Falle von Krankheit, Mutterschaft, zum Teil Unfall und Pflegebedürftigkeit nebst der entsprechenden Finanzierung und späteren Kostenübernahme sowie die Führung und Gestaltung der Verhandlungsprozesse mit den Leistungserbringern. Als Körperschaften des öffentlichen Rechts gelten besondere – insbesondere gesetzliche und damit regulatorische – Anforderungen für diese Träger. Die Einführung des freien Kassenwahlrechts Mitte der 1990er-Jahre und die Etablierung des Gesundheitsfonds 2009 hat zu einem Verdrängungswettbewerb geführt, der sich in einer Reduzierung der Anzahl der Krankenkassen manifestiert hat: Knapp 100 Krankenkassen versuchen derzeit die Versorgung für rund 72 Mio. Versicherte zu organisieren. Die Anforderungen an das Management dieser Einheiten sind damit deutlich gestiegen und zudem fallen weitere neue Aufgaben auf die Krankenkassen und Pflegekassen zu. Damit erstrecken sich die Aktivitäten der Kranken- und Pflegekassen unmittelbar auf zwei der insgesamt drei Gesundheitsmärkte: Versicherungsmarkt, Markt der Versorgungsverträge und zu guter Letzt der Leistungsmarkt.
Dieses Handbuch – das erste zu diesem Thema – liefert eine hilfreiche Übersicht über die Organisation, das Versorgungsgeschehen und die Struktur der Kranken- und Pflegekassen. In den von Branchenexperten verfassten Beiträgen werden Verwaltungswissen, betriebswirtschaftliche Kompetenzen und regulatorische Grundlagen vermittelt, um sich in diesem sehr speziellen Markt behaupten zu können.