Krieg, Gesellschaft und Militär
Eine kultur- und ideengeschichtliche Spurensuche
Franz Kernic
Seit Jahrhunderten verbinden sich Krieg und militärische Gewaltanwendung mit einem spezifischen Bedürfnis nach Rechtfertigung. Dieses Buch widmet sich dem Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur, politischem Denken und der Legitimation militärischer Kriegsvorbereitung und Gewaltanwendung. Die Arbeit versteht sich als eine historische Spurensuche. Es geht ihr um das Aufspüren von Zusammenhängen zwischen Ökonomie, sozialem Handeln, philosophisch-politischem Denken und militärischer Gewaltanwendung in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und Kulturen.
Krieg und militärische Gewaltanwendung sind seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte Teil des menschlichen Verhaltens, sie sind soziale Konstruktionen, denen historisch je ein bestimmter Sinn, eine konkrete Bedeutung, zugeschrieben wird. Diese Sinnzuschreibungen aufzuweisen und auf ihre Fundierung hin zu untersuchen, ist dabei genauso Aufgabe einer solcherart konzipierten Archäologie wie das Aufzeigen und Nachspüren von Wandlungen und Veränderungen dieser sozialen Konstitutionen und Denkbewegungen selbst.