Krieg und Frieden im globalen Dorf
Karlheinz Barck, Quentin Fiore, Marshall McLuhan, Martin Treml
Der kanadische Medienwissenschaftler Herbert Marshall McLuhan (1911–1980), dessen Aussage: ‚Das Medium ist die Botschaft‘ notorisch geworden ist, gilt den einen als Scharlatan, den anderen als Prophet heutigen Lebens. In den 1950er und 1960er Jahren hat er Phänomene wie die globale Vernetzung durch das Internet und die Allgegenwart medialer Inszenierungen durch das Fernsehen beschrieben und analysiert. Er war der erste, der Grundbegriffe einer ökologischen Medientheorie entwarf. Sein im Wunderjahr 1968 gemeinsam mit dem Graphiker Quentin Fiore hergestelltes – nicht geschriebenes, sondern komponiertes – Buch ist Almanach einer Welt, die wieder über orale Kommunikation den Charakter der Stammesgesellschaft angenommen habe. Brechts Kriegsfibel vergleichbar, erscheint der Krieg als in unterschiedlichen Formen allgegenwärtig, die Direktheit des ‚Primitiven‘ ist durch elektronische Technologien neu hergestellt, ‚heisse‘ Medien wie das Radio sind durch ‚kalte‘ wie das TV abgelöst worden.
‚Wir sind alle Roboter, wenn wir unkritisch
in unsere Technologien verstrickt sind.‘