Kriminalität und Devianz in der Perspektive Sozialer Arbeit
Spezifische Blickrichtungen und Zugänge
Nadine Feldhaus, Annika Gaßmöller, Gesa Ledebur, Nina Oelkers, Lena Ott, Imke Sundermann
Kriminalität ist eine der zentralen Konfliktkonstellationen im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, in der Soziale Arbeit eine wirkmächtige Akteurin ist. Soziale Arbeit ist vielfältig mit Fragen der Devianz befasst und folgt dabei einer spezifischen, ureigenen Perspektive, die sich von denen anderer Disziplinen – wie z.B. der Psychologie, Medizin oder der Kriminologie – unterscheidet. Sie ist an der „Bearbeitung“ von Devianz und Kriminalität, als Ausdruck eines Konfliktes zwischen Individuum und Gesellschaft, maßgeblich beteiligt. Neben der wissenschaftlichen Betrachtung von Devianz und Kriminalität richtet sich die spezifische disziplinäre Perspektive Sozialer Arbeit auch auf die praktische Tätigkeit z.B. im Sinne von Sozialisation, Erziehung, Bildung und Resozialisierung.
Dieser Band behandelt grundlegend die Perspektive Sozialer Arbeit auf Devianz (im Allgemeinen) und Kriminalität sowie Kriminalisierung (im Besonderen). Kernfrage ist, wie im Kontext Sozialer Arbeit als Wissenschaft und praktische Tätigkeit mit Normverletzung und der Zurechnung dieser Verletzung auf einzelne Personen (oder Gruppen) professionell und institutionell verfahren werden soll.