Kritik der postkolonialen Vernunft
Hin zu einer Geschichte der verrinnenden Gegenwart
Nadine Böhm-Schnitker, Doris Feldmann, Barbara Gabel Cunningham, Christian Krug, Andreas Nehring, Gayatri Chakravorty Spivak
In diesem Buch der renommierten indisch-amerikanischen Literaturwissenschaftlerin geht es zunächst um die kritische Sichtung einfluss- und folgenreicher philosophischer Denkansätze seit Kant, die das Mittel- und Westeuropäische mit Hilfe von Minderwertigkeitskonstrukten als menschliche Norm etablieren. Eine solche kolonialpolitische Normierung mitsamt ihrer „natürlichen“ Denkstrukturen bedarf einer dekonstruktiven Kritik. Gezeigt wird sodann anhand einschlägiger literarischer Texte, wie Kolonialismus und Postkolonialität Gestalt annehmen: Charlotte Brontë, Mary Shelley, Charles Baudelaire, Rudyard Kipling, Jean Rhys, Mahasweta Devi, John M. Coetzee. Es gilt sich der Geschichte der verrinnenden Gegenwart als einem differenzierenden Ereignis zuzuwenden: „unserer Kultur“ – dem Wechselspiel von Multikulturalismus und Globalität.