Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt
Band V: Briefe und Schriften 1522
Gabriele Ball, Harald Bollbuck, Ulrich Bubenheimer, Jennifer Bunselmeier, Pia Dieling, Stefanie Fraedrich-Nowag, Niklas Henning, Wolfgang Huber, Timo Janssen, Thomas Kaufmann, Antje Marx, Stefania Salvadori, Lennart Schulz, Alejandro Zorzin
Andreas Bodenstein (1486–1541), nach seiner Heimatstadt auch Karlstadt genannt, war neben Martin Luther einer der einflussreichsten protestantischen Theologen in Wittenberg. Er unterstützte als erster den Universitätskollegen Luther innerakademisch wie auch öffentlich, und er war der erste, der sich mit ihm überwarf. Die reformationsgeschichtliche Forschung hat ein ambivalentes Bild von ihm gezeichnet: Während die einen ihn als Verräter an der Sache Luthers betrachteten, sahen andere in ihm eine in die Kreise der Schweizer Reformation und der Wiedertäufer hinein vermittelnde Persönlichkeit.Die auf 9 Bände angelegte Edition wird von Mitarbeitern der Göttinger Akademie der Wissenschaften, der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen sowie der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel bearbeitet.Band V umfasst die Werke des Jahres 1522. Während Karlstadt am Anfang des Jahres die Debatte in Wittenberg bestimmte und Schriften zu Stadt- und Messreformen, zur Armenfürsorge und Entfernung der Bilder aus den Kirchen publizierte, waren seine Arbeiten nach Luthers Rückkehr von der Wartburg im März 1522 Zensurprozessen unterworfen. Karlstadt schrieb mystisch grundierte Arbeiten zur Stellung des Predigers des Gotteswortes und zur Buße und suchte nun vermehrt nach Tätigkeiten außerhalb Wittenbergs.