Kunsthistoriker im Krieg
Deutscher Militärischer Kunstschutz in Italien 1943-1945
Christian Fuhrmeister, Johannes Griebel, Stephan Klingen, Ralf Peters
Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien im Juli 1943 und der Amtsenthebung Mussolinis besetzten deutsche Truppen Italien. Gemäß der Haager Landkriegsordnung wurde im Herbst 1943 im Rahmen der deutschen Militärverwaltung eine Abteilung für ‚Kunst-, Archiv- und Bibliotheksschutz‘ eingerichtet. Namhafte deutsche Kunsthistoriker arbeiteten in den Dienststellen des ‚Kunstschutzes‘ in Rom und Florenz, Mailand und zuletzt Fasano del Garda. Zu ihren Aufgaben zählte die Erfassung schützenswerter Bauwerke, die Errichtung von Schutzbauten sowie die Auslagerung beweglicher Kunstgegenstände in Depots. Ab Sommer 1944 rückte indes die fotografische Dokumentation der durch alliierte Luftangriffe verursachten Schäden an Kulturdenkmälern in den Vordergrund. Diese Wendung zur Kulturpropaganda veranschaulichen die rund 2000 Aufnahmen des kürzlich aufgefundenen ‚Fotoarchivs zerstörter Kunstwerke‘. Mit den Voraussetzungen, Bedingungen und der Durchführung des ‚Kunstschutzes‘ in Italien sowie den Grenzen kunsthistorischer und denkmalpflegerischer Tätigkeit im Krieg beschäftigen sich die Beiträge in diesem Band. Er stellt zudem eine exemplarische Auswahl des Fotokonvoluts vor.