Kunststoff – Zauberstoff
Freiheit und Grenzen der Gestaltung
Wachsmann Christiane
Wie kein anderer Werkstoff stehen die modernen Kunststoffe für die Demokratisierung in der Welt der Dinge. Sie eignen
sich als Ersatz für traditionelle Materialien, sind billiges Ausgangsmaterial für massenhaft hergestellte Pfennigartikel,
aber auch hochwertige Werkstoffe für Industrieprodukte mit langer Lebensdauer. An der Ulmer Hochschule für Gestaltung (1953–1968) wurde im Jahr 1959 eine Kunststoffwerkstatt eingerichtet. In dieser Zeit entwickelte sich der Beruf des Produktgestalters zu seiner heutigen Form. Gleichzeitig kamen immer mehr Kunststoffe auf den Markt. Die neuen Materialien eigneten sich für den Modellbau und waren zugleich eine Verheißung für die Gestaltung zukünftiger Industrieprodukte. Wie aber sollte man mit ihnen und den zahlreichen neuen Gestaltungsmöglichkeiten
umgehen? Und wie ließen sich mit den neuen Möglichkeiten der Massenproduktion die alten Ideale
der Guten Form umsetzen?