Lakischer Wortschatz
Heinz Fähnrich
Die lakische Sprache zählt zu den Schriftsprachen Nordkaukasiens. Sie ist eine der zahlreichen autochthonen kaukasischen Sprachen, die sich in drei Familien gliedern: die kartwelische, die nachisch-daghestanische und die abchasisch-adyghische. Das Lakische gehört der nachisch-daghestanischen Sprachfamilie an. Die lakische Literatursprache fußt auf dem Kumuch-Dialekt. Seit 1938 verwenden die Laken eine Schrift auf der Grundlage kyrillischer Zeichen, davor war zwischen 1928 und 1938 ein Alphabet im Gebrauch, das auf lateinischen Buchstaben mit Zusatzzeichen beruhte, und vor 1928 bediente man sich der arabischen Schrift.
Die Arbeit, die in der 1997 an der Universität Jena begründeten Kaukasien-Reihe erscheint, zeigt, daß die lakische Sprache innerhalb der nachisch-daghestanischen Familie besonders eng mit den Sprachen der nachischen Gruppe (Tschetschenisch, Inguschisch, Batsisch oder Zowa-Tuschisch) verwandt ist, worauf viele Gemeinsamkeiten im Wortschatz, in der Morphonologie und der Morphologie hinweisen, die diese Sprachen aber auch gleichzeitig von den anderen Sprachen der Familie trennen. Das genetische Verhältnis zwischen dem Lakischen und den Sprachen der nachischen Gruppe war ursprünglich enger als das zwischen diesen Sprachen und denen der awaro-andischen oder der lesgischen Gruppe. Allerdings wurde der Erbwortschatz der lakischen Sprache im Laufe der Zeit von Lehnwörtern aus verwandten und nichtverwandten Sprachen überlagert, erweitert, verändert und teilweise auch verdrängt, wodurch die klaren genetischen Beziehungen verdunkelt wurden. Die wichtigsten Quellen für Übernahmen fremder Lexik waren die awarische Sprache und später Persisch, Arabisch, Türkisch, in der Gegenwart wird das Lakische vor allem vom Russischen sowie von über die russische Sprache eindringenden Internationalismen beeinflußt.
Den Hauptteil der Arbeit stellt ein Lakisch-Deutsches Wörterverzeichnis dar, das in alphabetischer Abfolge die wichtigste lakische Lexik mit deutschen Entsprechungen bietet.