Landschaften im Dialog
Kunst, Natur und Gesellschaft in der Schweiz 1850-1920
Mit der Industrialisierung, der Verstädterung und der Entwicklung von Mobilität und Tourismus veränderte sich die Gesellschaft in der Schweiz ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg von Grund auf. Auch die Landschaft wandelte sich: Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Verstaatlichung und den Schutz des Waldes veränderten sich ihre Struktur und ihr Erscheinungsbild.
Die «schöne Schweizer Landschaft» entsprach nicht mehr dem unberührten Ideal des 18. Jahrhunderts. Doch die Sehnsucht nach jenem idyllischen Anblick verband sich nun mit dem Wunsch nach Realismus und Modernität. Im künstlerischen Schaffen zählten zwar weiterhin die älteren Vorbilder wie die holländischen Veduten aus dem 17. Jahrhundert sowie die Strömungen, die von den grossen europäischen Zentren wie Paris und München ausgingen. Doch nie zuvor waren die Freundschaften und der kulturelle Austausch zwischen den Schweizer Malern so wichtig wie damals. Beispiele dafür sind die Ausbildung des Berners Ferdinand Hodler bei Barthélemy Menn in Genf oder der Aufenthalt des Baslers Arnold Böcklin im Atelier von Gottfried Steffan in München. Die Ausstellung bringt die Werke dieser Künstler in einen Dialog. Damit bietet sie eine rare Gelegenheit, die regionale Grenzen überschreitenden Beziehungen zwischen den Künstlern zu erfassen und deren Landschaften mit einem neuen Blick und Bewusstsein zu betrachten.
Mit Werken von Cuno Amiet, Edoardo Berta, Arnold Böcklin, Alexandre Calame, Gustave Castan, François Diday, Hans Emmenegger, Filippo Franzoni, Otto Frölicher, Jacques-Elie-Abraham Hermanjat, Ferdinand Hodler, Barthélemy Menn, Alexandre Perrier, Luigi Rossi, Giovanni Segantini, Johann Gottfried Steffan, Félix Vallotton, Robert Zünd und weiteren Künstlern.