Lebenskompetenzen stärken: Dankbarkeit im Kindesalter
Ulrike Graf, Mirja Kekeritz
Der gemeinsame Auftrag von elementar- und primarpädagogischen Institutionen
ist es, die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit – auf sozialer,
emotionaler und kognitiver Ebene – zu fördern und sie zu befähigen, das eigene
Leben aktiv zu gestalten, wozu der Erwerb von Lebenskompetenzen wie
Selbstwahrnehmung und eine gelingende Beziehungsgestaltung gehören. In
einer auf das Kind ausgerichteten, ressourcenorientierten Pädagogik finden
deshalb Aspekte von Lebenszufriedenheit wie die Pflege sozialer Verbundenheit
Eingang, die das Individuum selbstständig umsetzen und auch beeinflussen
kann, ohne dabei zu übersehen, dass pädagogische Bemühungen immer
auch Teil einer Ressourcen generierenden Umgebung sind.
Positive Emotionen wie Dankbarkeit lassen das eigene Leben als wertvoll begreifen
und machen die Verbundenheit mit anderen Menschen bewusst. Doch
inwiefern kann die Förderung einer dankbaren Haltung als ein Beitrag zur
Entwicklung der Persönlichkeit und zur Förderung von Lebenskompetenzen
verstanden werden? Dieser Frage geht das vorliegende Themenheft nach und
präsentiert am Beispiel der Dankbarkeit Wege, die zu einem persönlichkeitsstärkenden
Umfeld für Kinder führen. Es möchte die Lesenden für Dankbarkeit
als positive Emotion sensibilisieren. Dabei gibt das Themenheft grundlegende
Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse. Auf dieser Basis folgen Gedanken
zu einer persönlichkeitsstärkenden Pädagogik und Praxisanregungen zur Förderung
von Dankbarkeit im Kindesalter.