Lebensperspektive Deutschland
Afrikanerinnen und Afrikaner in Deutschland und ihre gesellschaftliche Integration
Rolf Benndorf, Rainer Tetzlaff
Knapp 275 000 Menschen afrikanischer Nationalität leben in Deutschland. Die meisten haben einen schweren Stand, denn nur wenige werden mit offenen Armen empfangen. Obwohl sie mit viel Engagement versuchen in der neuen Umgebung Fuß zu fassen, begegnet ihnen in vielfältiger Form eine abweisende „Kultur der Exklusion“. Mit umfangreichen, vielfach erstmals ausgewerteten Quellen belegt Rolf Benndorf in seiner empirischen Bestandaufnahme, inwieweit Afrikaner versuchen sich in die Gesellschaft zu integrieren und wie kühl die deutsche Gesellschaft Migranten afrikanischer Herkunft gegenübersteht. Als größtes Hindernis erweisen sich die äußerst restriktive Zuwanderungspolitik, der kaum durchlässige Arbeitsmarkt und die zivilgesellschaftliche Abwehrhaltung. Dabei handelt es sich nicht um neue Phänomene, wie der Autor anhand von zum Teil unveröffentlichten Archivmaterialen belegt. So werden potentielle Migranten afrikanischer Nationalität seit der Kolonialisierung an der Zuwanderung gehindert. Ihr Ausschluss aus der deutschen Gesellschaft wurde bis 1945 politisch konsequent forciert und in den Nachkriegsjahrzehnten stillschweigend weiter toleriert. Daran änderte auch der Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik während der rot-grünen Regierungszeit nichts, wie der Autor unter anderem mit einer eingehenden Analyse der Arbeitsmarktentwicklung in den Jahren 1998 bis 2005 zeigt. Das Buch liefert das derzeit wohl ausführlichste und differenzierteste Bild über die Lage der Afrikaner in Deutschland. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Rainer Tetzlaff