Lebensraum Wohnanlage Nordberggasse Graz
Heiner Hierzegger, Renate Ilsinger, Alexander Keul, Christian Kuhn, Pascal Petignat
Vorgaben der Raumplanung, Gestaltungsziele des Städtebaus, rechtliche wie auch ökonomische Regelungen, gruppendynamische Prozesse zwischen den beteiligten Akteuren und Veränderungen bezüglich der politischen Zuständigkeit beeinflussten die Entstehung des aktuellen Erscheinungsbildes der Wohnanlage Nordberggasse in Graz-Andritz.
Lärmschutz, Ausrichtung der Bebauung, eine möglichst große Angebotspalette von Wohnungstypen, von Architektursprache und Raumbildungen in- und außerhalb der Anlage anzubieten sowie Anraineranliegen zu berücksichtigen, waren besondere Anliegen, die an die acht Planerteams:
Heiner Hierzegger, Janez Kozelj, Rüdiger Lainer, Rodolphe Luscher, Szyszkowitz+Kowalski, Team A Graz, Friedrich Wiesenhofer, Manfred Zernig
gestellt wurden.
In einer umfassenden externen psychologischen Benutzerstudie (POE) wurden die 228 Wohnungen von ihren Bewohnern – meist junge, gebildete Leute und kritische KonsumentInnen – beurteilt, die Arbeit der Architekten von ihnen bewertet. Im Auftrag des Bauträgers gestaltete ein Psychologe zusammen mit Architekten einen Fragebogen, den 48 Bewohner aus acht Bauteilen (22%) beantworteten. Markenzeichen der Anlage aus Bewohnersicht sind die Raumaufteilung und die Helligkeit der Wohnungen, die Grünanlage, Spielplätze, Autofreiheit und Ruhe. Auf Lärmschutz und Sicherheit wurde großer Wert gelegt. Die meisten BewohnerInnen wollen in dieser Siedlung über einen längeren Zeitraum wohnen bleiben.
Auch im Vergleich zu einer anderen Nutzwertanalyse von acht neuen Salzburger Wohnsiedlungen wird die Wohnanlage Nordberggasse in Graz-Andritz gut beurteilt.