Legitime Heilswege?
Relecture der Religionstheologie Karl Rahners
Doris Ziebritzki
Wie sah Karl Rahner den Wahrheitsanspruch des Christentums? Eine Korrektur relativistischer Interpretationen.
Was bedeutet die von Karl Rahner geprägte und vielfach rezipierte Bezeichnung anderer Religionen als „legitimer Heilswege“? Gegen eine Vielzahl herrschender Interpretationen zeigt die Untersuchung, dass Rahner eindeutig am Anspruch des Christentums auf universale Heilsvermittlung durch Christus und damit am Anspruch auf die Wahrheit der christlichen Lehre festhält. Nichtchristliche Religonen können an diesem Heil- und Wahrheitsgeschehen nur teilhaben, sofern sie inhaltlich dem Christentum nicht widersprechen. Rahners Position selbst ist weit entfernt von relativistischen Tendenzen in der Frage des Verhältnisses des Christentums zu anderen Religionen, die sich teilweise auf den Begriff der „legitimen Heilswege“ stützen (Deshalb stellte die Autorin hinter den Buchtitel auch ein Fragezeichen, das irrtümlicherweise beim Druck „verlorenging“). Es zeigt sich jedoch, dass vor allem die Rezeption der Religionstheologie Rahners durch H. R. Schlette, G. D’Costa u. a. dieses Missverständnis gefördert hat.