LehmZiegelStadt
Der Rohstoff Lehm in der Münchner Stadtgeschichte
Erich Kasberger
Aus Ziegeln entstand die mittelalterliche Stadt – von der Stadtmauer bis zur Frauenkirche. Zahlreiche Ziegeleien und Lehmgruben gehörten bis an die Schwelle zum 20. Jahrhundert zum Ortsbild von Haidhausen, Ramersdorf, Berg am Laim, Bogenhausen, Englschalking und Oberföhring. „Loambarone“ und italienische Arbeitsmigranten prägten die Industrialisierungsphase Münchens. Die Ziegelindustrie griff mit dem großflächigen Lehmabbau tief in die Landschaft ein und veränderte mit Industrieanlagen und rauchenden Schloten radikal die Gemeinden östlich der Isar.
Und heute? Münchens enge Verbindung mit dem Baustoff Ziegel ist im Stadtbild immer noch
allgegenwärtig, vom Löwenturm bis zum Gasteig. Doch der Ziegel prägt München viel stärker als der erste Blick verrät: sei es das Klinkertrottoir oder die unterirdische Schwemmkanalisation.
Eine Gruppe renommierter Autoren rückt einen elementaren Aspekt der MünchnerWirtschafts-,
Architektur- und Sozialgeschichte in den Mittelpunkt: den Lehmabbau und das Ziegeleigewerbe. Über 200 Abbildungen, ein chronologischer Abriss zum Münchner Ziegeleiwesen, Hintergrundinformationen zur Lehmverarbeitung und zahlreiche Portraits von hochherrschaftlichen Ziegeleiclans bis hin zu einfachen Steinträgern zeigen eine etwas andere Stadtgeschichte: München als Kind des Lehms.