Lehren aus der Corona-Krise: Modernisierung des Wächterstaates im SGB XI
Sozialraumbildung als Menschenrecht statt „sauber, satt, sicher, still“
Ursula Köstler, Kristina Mann, Frank Schulz-Nieswandt
Die interdisziplinäre Analyse zieht aus der Corona-Krise die grundrechtstheoretisch fundierte Konsequenz, dass der Fokus der zukünftigen Gesellschaftspolitik mit Blick auf die Lebensqualität im Alter die Entinstitutionalisierung des Wohnens sein muss. Die im Sozialraum integrierten Formen des Wohnens im Quartier sind die humangerechte Alternative. Daher muss auch der Gewährleistungsstaat radikale Konsequenzen ziehen: Er kann nicht nur im Qualitätsmanagement passiv auf Marktversagen reagieren: Er muss aktiv soziale Innovationen vorantreiben, um Alternativen zum Heimsektor zu ermöglichen, um die Kultur der sozialen Praktiken der Ausgrenzung als Mechanismen strukturelle Gewalt zu überwinden.