Leitfaden zum Anti-Doping-Recht
Markus Mayer, Martin Platte
Doping ist spätestens seit Ben Johnsons „Jahrhundertlauf“ bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul den meisten Sportinteressierten ein Begriff. Aber erst die Vorfälle anlässlich der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin (mit unrühmlicher österreichischer Beteiligung) haben die Dopingproblematik in Österreich einer breiteren Öffentlichkeit zugeführt. Seitdem ist das Thema Doping jedoch in aller Munde. Auch der österreichische Gesetzgeber hat reagiert, und zwar mit dem Anti-Doping-Bundesgesetz 2007, das mittlerweile bereits zweimal novelliert wurde.
Das Verbot von Dopingmitteln dient vor allem dem Schutz der Gesundheit der Sportler, der Gewährleistung der Chancengleichheit im Sport („fair play“) und der Vermeidung des Ansehensverlusts des Sports im Allgemeinen. Wichtiges Mittel zur Umsetzung des Dopingverbots ist ein umfassendes Kontroll- und Sanktionssystem. So behandelt der zweite Teil dieses Werks die Institutionen und das Dopingverfahren im weitesten Sinne, angefangen von der Dopingkontrolle bis hin zum Rechtsmittelverfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof. Rechtliche Konsequenzen des Dopingmissbrauchs ergeben sich aber auch aus dem allgemeinen Straf- und Zivilrecht. Dies ist Inhalt des ersten Teils dieses Buches.