Letzter Zug nach Buenos Aires
Hernán Ronsino, Luis Ruby
Da ist zunächst ein Friseursalon. von dort aus beobachtet Vicente, der Erzähler, die Welt. Er beobachtet die Arbeiter, die die Geleise der Eisenbahn demontieren. Geleise, auf denen nie mehr ein Zug in dieses verlassene Provinzkaff, weit weg von Buenos Aires, einfahren wird. Geleise, die als Narben in der Erde und in den Köpfen der Einwohner zurückbleiben. Dann ist da das Don Pedrin, die Bar, in der alles kommentiert wird. Man spricht über den Film, der im einzigen Kino des Städtchens gezeigt wurde, und man spricht über das Vergangene und stellt immer wieder Frage, warum die Negra Miranda eines Tages den Zug nach Buenos Aires genommen haben soll und nicht mehr zurückgekommen ist? Sie hatte Beine, die jeden Mann, die jungen sowieso, um den Verstand brachten und einen verheirateten Polizisten durchdrehen liess. Ob gedankenverloren oder im Gespräch mit anderen, jeder erzählt seine Version der Geschichte, verwischte Erinnerungen vom Verlassenwerden, von Rache und Abgründen der Geschichte. und auf der letzten Zeile erst erschliesst sich das Ganze der Geschichte. Ein Meisterwerk auf 104 Seiten.