Lexikon der Psychiatrie
Gesammelte Abhandlungen der gebräuchlichsten psychopathologischen Begriffe
C. Müller
Mancher Leser wird sich fragen, was den Herausgeber veranlaßt habe, dieses Lexikon zu sammenzustellen. Freimütig muß ich gestehen, daß es vor allem die Erinnerungen an meine eigenen Anfänge in der Psychiatrie sind, welche mich zu diesem Unternehmen anspornten. Als angehender Facharzt war mir das BIRNBAUMSche Handwörterbuch der medizinischen Psychologie eine regelmäßige wertvolle Hilfe. Auf knappem Raum waren dort die Begriffe, um die man im klinischen Alltag und im wissenschaftlichen Lernprozeß rang, dargestellt. Mit dem hier vorliegenden Lexikon soll versucht werden, die Nachfolge BIRNBAUMS an zutreten. Unser psychiatrischer Sprachschatz hat sich seit 1930 recht erheblich gewandelt. Eine Darstellung der heute häufig verwendeten Begriffe in unserer Disziplin im Sinne von kurzen Abhandlungen rechtfertigt sich. Diese sollen keineswegs erschöpfende Auskunft über bestimmte Wissensbereiche bringen. Dafür sei auf die großen Standardwerke wie beispielsweise die „Psychiatrie der Gegenwart“ oder auf französische und angelsächsische Handbücher verwiesen. Vielmehr liegt das Hauptgewicht auf definitorischen Abgren zungen im Sinne eines Gerüstes, das auf Vollständigkeit in der Aufzählung des Wissens bewußt verzichtet. Damit befindet sich unser Lexikon in unmittelbarer Nachbarschaft des „Manuel alphabetique de psychiatrie“ von POROT (paris: PUP, 1965).