LICHT – MITTE – RAUM
Die Arbeiten des Bildhauers Hans Kock im Greifswalder Dom 1982-1989
Antonia Gottwald, Holger Zaborowski
Der Bildhauer Hans Kock (1920–2007) hat in den 1980er Jahren den Greifswalder Dom künstlerisch neu gestaltet. Das Neue hat er in kongenialer Weise mit dem Alten verbunden. In Auseinandersetzung mit der romanischen, gotischen und romantischen Formensprache des Doms hat Kock dem Kirchenraum seine jetzige Prägung gegeben. Entstanden ist ein Gesamtkunstwerk, das durch die harmonische Koexistenz verschiedener Stile und durch den Reichtum seiner Bedeutungsebenen einen einmaligen kunstgeschichtlichen Rang einnimmt. Im Zentrum steht das große Kruzifix, das ein Hauptwerk im gesamten Schaffen des Bildhauers ist. In einer Zeit tiefgreifender Zweifel und Unsicherheiten gelingt es Kock, den alle Menschen betreffenden innersten Kern der christlichen Botschaft im Bild des Menschensohnes wieder lebendig werden zu lassen. Durch tiefstes Leid hindurch neigt sich Christus mit offenen Augen und in einer Geste liebender Versöhnung dem Betrachter zu.
Im Mai 2016 fand im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald eine interdisziplinäre Konferenz zu Kocks Arbeiten im Greifswalder Dom statt. Der vorliegende Band versammelt alle Konferenzbeiträge und ergänzt sie durch reiches Bild- und Textmaterial. Damit wird erstmalig die kunsthistorische, philosophische und theologische Bedeutung dieser Neugestaltung beleuchtet.