LichtRegion
Positionen und Perspektiven im Ruhrgebiet
Stefan Hochstadt, Dennis Köhler, Manfred Walz
Die heute selbstverständlich erscheinende Helligkeit in der Dunkelheit, die künstliche Beleuchtung unserer Städte, ist historisch noch recht jung. Und doch mischen sich neuerdings kritische Anmerkungen in das so positiv erlebte nächtliche Licht. Ökologische, medizinische, soziale, kulturelle und auch ökonomische Argumente werden einer bloßen Ästhetik oder Funktionalität entgegen gehalten. Tatsächlich sind integrierende Ansätze gefordert, die die unterschiedlichen Interessen überwinden und Licht ganzheitlich denken.Im Ruhrgebiet wird Licht im Kulturhauptstadtjahr als besondere Qualität formuliert, die IBA Emscherpark wirkt in den betriebenen Raumdebatten nach. Beide Anlässe boten und bieten vielfache Gelegenheit, über die komplexe Nutzung und Wirkung von Licht als künstlicher Beleuchtung öffentlicher Räume nachzudenken. Tatsächlich reduziert sich der Umgang damit auf die dekorative Stadtgestaltung und die damit beabsichtigte Produktion eines spezifischen kreativen Images, mit dem das Ruhrgebiet seine industrielle Vergangenheit abzustreifen, mindestens jedoch zu ästhetisieren versucht.Mit Texten, in denen „Licht“ aus unterschiedlichen Perspektiven und gespeist mit dem Wissen unterschiedlicher Disziplinen diskutiert wird, geht das vorliegende Buch einen anderen Weg: Die wissenschaftlichen und methodischen Lücken benennend, werden Hinweise formuliert, wie mit Licht in der Planungspraxis urbane Lebensqualität bei Tag und bei Nacht hergestellt werden kann.