Liebesbriefe und Geheimdepeschen
Aus der Korrespondenz des Grafen Johann Eustach von Goertz mit seiner Gemahlin und Friedrich II. von Preußen 1771 - 1782
Norbert Leithold
Graf Goertz begann als Erzieher des späteren Goethe- Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar, den er auf
dessen Kavaliersreise nach Paris begleitete. Friedrich II. diente er später als Geheimdiplomat. In der Korrespondenz des Grafen geht es aber nicht nur um die große ‚kalte‘ Politik. Goertz’ Frau Caroline langweilte sich am kleinen Weimarer Hof mit seinem Klatsch und seinen Intrigen. Ihre Briefe sind offen und kritisch – Goethe und seine Künstlerentourage sind genauso Gegenstand ihrer täglichen Berichte an ihren ‚lieben Freund‘ wie die Krankheiten der Kinder. Goertz revanchierte sich bei seiner ‚besten Frau‘ mit Schilderungen der Residenzstädte, in die er kam, und übermittelte lebhafte Porträts seiner Zeitgenossen.