Liposomen, Gerbstoffe und essentielle Fettsäuren für die Pflege und Regeneration der Haut
Kathrin Schöbel
Das Buch umfaßt sechs Teilbereiche. Zunächst wird der neueste Stand der Forschung hinsichtlich der H als Permeabilitätsbarriere aufgezeigt. Es wird auf Externa eingegangen – insbesondere im Hinblick auf die Einflußfaktoren der Wirkstoffaufnahme. Hinsichtlich des Hschutzes werden verschiedene Testverfahren zur Evaluierung der Wirksamkeit von Hschutzmitteln aufgezeigt. Im vierten, fünften und sechsten Kapitel wird die Wirkung von Gerbstoffen, Liposomen und Fettsäuren auf hphysiologische Parameter dargestellt. Die Hornschichtlipide stellen für die Barrierefunktion der H und ihr Wasserbindungsvermögen den entscheidenden Faktor dar. Sie werden in den Keratinosomen synthetisiert und freigesetzt. Die Zusammensetzung der interzellulären Lipide ändert sich drastisch zwischen dem Stratum granulosum und Stratum corneum. Es läßt sich feststellen, daß die in Doppelschichten angelegten den Interzellularraum ausfüllenden Hornschichtlipide eine bedeutende Rolle für die Barriere der H spielen. Kathrin Schöbel bemüht sich auch um eine Systematik der Externa. Hier bestehen noch immer keine Übereinstimmungen. Einige Autoren sprechen im Zusammenhang mit den Systematisierungsversuchen sogar von einer babylonischen Verwirrung. Um einheitliche Begriffe hinsichtlich verschiedener Wege der Substanzaufnahme zu gewährleisten, wird unterschieden zwischen Adsorption, Absorption, Penetration, Permeation und Resorption. Zahlreiche Faktoren wie pathologische Hschäden, die Lokalisation, das Alter, die Hdurchblutung oder auch die Hydratation des Stratum corneum können diese Wege der Substanzaufnahme beeinflussen und werden weitgehend erläutert. Hinsichtlich des Hschutzes ist hervorzuheben, daß Präparate sehr unterschiedlich getestet werden. Die Autorin liefert einen Überblick über unterschiedliche Testmethoden und – ergebnisse. Aufgrund dieser Vielzahl unterschiedlicher Methoden ist ein Vergleich der Ergebnisse nicht möglich. Ziel der Gerbstoffstudie war, genaue Aussagen zu erhalten über den Einfluß eines Gerbstoffs im Vergleich zu einer Pudergrundlage – vor einer Handschuhokklusion appliziert – auf hphysiologische Parameter (transepidermaler Wasserverlust und relative Hornschichtfeuchte). Das erste liposomale Kosmetikum wurde erst 1986 eingeführt. Seitdem gewinnen Liposomen mehr und mehr an Interesse. Die genaue Wirkungsweise von Liposomen kann bislang noch nicht vorausgesagt werden. Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Im Rahmen der Liposomenstudie bestand das Interesse darin, zu überprüfen, wie sich Liposomen über eine Woche auf den transepidermalen Wasserverlust auswirken. Bei dieser Untersuchung wurde deutlich, daß eine Akklimatisation von 15 Minuten im Rahmen hphysiologischer Studien nicht ausreicht. Dieses Ergebnis ist von besonderer methodischer Relevanz für alle weiteren hphysiologischen Untersuchungen. Ebenso wird nachgewiesen, daß Liposomen in der Lage sind, den transepidermalen Wasserverlust zumindest über 2 Stunden zu reduzieren. Nach längerer Anwendung der Präparate allerdings steigt der transepidermale Wasserverlust, die Barriere der H ist also zumindest für Wasser gestört. Da Liposomenformulierungen z.T. einen Wasserverlust-erhöhenden Effekt haben, schließt sich die Frage an, ob es aufgrund dieser erhöhten Permeabilität von innen nach außen auch zu einer erhöhten Permeation von schädigenden Stoffen kommen kann. Dieser Frage wurde u.a. in einer dritten Studie nachgegangen. Hierbei wurden insbesondere die essentiellen Fettsäuren berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß eine irritative Reaktion auf Dauer nicht auf die gereizten Hareale beschränkt bleibt. Der transepidermale Wasserverlust stieg auch in den unbehandelten Messstellen. Deutlich wird auch, daß sich die Phospholipidpräparate mehr für den präparativen Hschutz eignen, die Nachtkerzensamenölcreme ist sowohl präparativ als auch reparativ anzuwenden. Nichtsdestotrotz war kein Präparat in der Lage, den hschädigenden Effekt von Natriumlaurylsulfat vollständig zu unterbinden. Ein Präparat verstärkte sogar – reparativ angewendet – den irritativen Effekt.