Literaturumbrüche
Medienwandelprozesse als Geschichte und Gegenwart im Deutschunterricht
Cornelius Herz
Oft wird bei Definitionen für Medienkompetenz die historische Dimension übergangen – Konzepte für den Deutschunterricht und literarische Bildung fehlen. Dabei reicht die Tradition von Medienkompetenz im deutschen Sprachraum mindestens bis zu den ersten schriftlichen Umsetzungen von Literatur im Mittelalter zurück. Seitdem hat man immer wieder Fragen diskutiert, wie sie auch heute vor dem Hintergrund des digitalen Wandels aktuell sind.
Die sich momentan verändernde Mediensphäre wird deswegen anhand von Mediengeschichte(n) neu für Schülerinnen und Schüler perspektiviert, um diese Lücke zu schließen. Als historische Vergleichsbeispiele zum 20. bzw. 21. Jahrhundert dienen dazu exemplarisch die Mediensphären des Hochmittelalters (um 1200), des Spätmittelalters bzw. der Frühen Neuzeit (um 1500) und der klassischen Moderne (um 1900). Solche medienhistorischen Blickwinkel helfen, heutige Literatur und akute mediale Entwicklungen in ihren vielfältigen Verflechtungen und ihren (multi-) medialen Interferenzen besser zu verstehen.