Lobbyisten Gottes – Die Christian Right in den USA von 1980 bis 1996.
Zwischen Aktion, Reaktion und Wandel.
Martin Sterr
Anfang der 80er Jahre wurden die Vereinigten Staaten durch das massive politische Auftreten von religiös-konservativen Christen aufgeschreckt. Diese Christian Right war mit dem Anspruch angetreten, die Interessen einer »Moral Majority« (dt. moralischen Mehrheit) zu vertreten. Es gelang ihren Organisationen innerhalb weniger Jahre Millionen von bisher unpolitischen, religiösen Amerikanern zu mobilisieren und dadurch gewaltige gesellschaftliche und politische Veränderungen auszulösen.
Martin Sterr analysiert die Wandlungsprozesse des Phänomens Christian Right vor dem politischen Hintergrund der 80er und 90er Jahre. Die Analyse der Strukturen, Aktionen und Strategien zeigt, daß die Christian Right eine überaus moderne Bewegung darstellt. Nach schmerzlichen Rückschlägen Mitte der 80er und Anfang der 90er Jahre gelingt es, die Interessen ihrer religiösen Basis in einem modernen, pluralistischen Umfeld zu etablieren. Heutzutage gelingt es der Christian Right, den von außen und innen an sie herangetragenen Herausforderungen durch Transformationen zu begegnen. Die Wandlungsfähigkeit, die Popularität ihrer Themen sowie ihre wachsende Anhängerschaft sind Trümpfe, die es der CR auch in Zukunft erlauben werden, eine aktive Rolle in der politischen Landschaft der USA zu spielen.