Lyons‘ Jaguar XJ
Ein Vermächtnis in drei Serien
Heiner Stertkamp
Am 26. September 1968 stellte Jaguar mit dem XJ den Nachfolger aller bis dato gebauten Jaguar-Limousinen vor. Zugleich war dies das letzte Modell, welches noch vom Firmengründer Sir William Lyons maßgeblich gestaltet wurde. Dem britischen Automobilhersteller gelang mit seiner einmaligen Kombination aus Luxus und Sportlichkeit ein Meilenstein der Design- und Ingenieurskunst, dessen typische Linienführung von vielen nachfolgenden Modellen immer wieder zitiert wurde. Zum Zeitpunkt seines Erscheinens stellte der XJ das Non-Plus-Ultra des in einer Großserie technisch machbaren dar und wurde gleich mehrfach hintereinander zum Auto des Jahres gewählt. Lange Zeit fristete der laut Lyons vollendetste Jaguar ein Schattendasein hinter den Szene-Ikonen E-Type, XK oder Mark II. Doch das Blatt wendet sich langsam und rückt den XJ in das Licht, das er verdient. Aus den einst preiswert im »abgerockten« Zustand zu bekommenden Oberklasse-Fahrzeugen sind längst restaurierungswürdige Sammlerstücke geworden. Allen voran die Coupès und die erste Serie als Sechs- oder Zwölfzylinder, als Daimler oder Vanden Plas. Das Buch von Heiner Stertkamp ist im Gegensatz zu den wenigen bisher in deutscher Sprache erschienenen XJ-Büchern keine Übersetzung, sondern eine völlige Neuschöpfung, die mit vielen Unstimmigkeiten vergangener Publikationen aufräumt und durch Detailverliebtheit und Präzision überzeugt. Das Buch stellt somit eine interessante Lektüre für den XJ-Fan dar und ist zugleich die ideale Informationsquelle für Oldtimerfans, die eine der englischen Katzen besitzen oder gar restaurieren wollen.