Maïté
Xaver Engelhard
Held des Romans Maïté ist der Österreicher Josef Attinger, der sich im Nizza der 50er Jahre als
Zigarettenschmuggler durchschlägt und unversehens von seiner Vergangenheit eingeholt wird: Er
hat vor dem Krieg als Maler in Paris gelebt und während der Okkupation als Dolmetscher für die
Gestapo gearbeitet. Er verliebte sich dabei in die Résistance-Agentin Maïté Maconde und ließ ihr
geheime Informationen zukommen, begann aber gleichzeitig im Auftrag der deutschen Botschaft,
Offiziere und andere hochgestellte Mitglieder der Besatzungsmacht zu porträtieren. Bei einer der
dafür notwendigen Sitzungen in Attingers Atelier kommt es zu einem Anschlag; und ein Beamter
der Gestapo wird getötet. Attinger, der sich bislang für Politik im Allgemeinen und für den Konflikt
zwischen Deutschen und Franzosen im Speziellen nicht interessieren wollte, wird von der Gestapo
verdächtigt, der Résistance geholfen zu haben; eine unmittelbare Verwicklung in den Anschlag ist
ihm allerdings nicht nachzuweisen. Maité dagegen wird bald als eine der Täterinnen identifiziert
und festgenommen. Attinger, der in ihre Mordpläne nicht eingeweiht gewesen war, fühlt sich von
ihr missbraucht und unternimmt, als sich ihm die Gelegenheit dazu bietet, nichts zu ihrer Rettung.
Sie wird vom Gestapo-Schergen Metzger gefoltert. Attinger wird gezwungen, dem Verhör als
Dolmetscher beizuwohnen. Er flieht und entkommt aus Paris. Jahre später nimmt nun in Nizza der
Engländer Ryder Kontakt zu ihm auf, ein Mittelsmann von Maités Ehemann Sergej. Die beiden
glauben, den Folterknecht Metzger in Südamerika aufgespürt zu haben; brauchen allerdings
Attingers Hilfe, um ihn mit mit letzter Sicherheit zu identifizieren. Sie können Attinger mit viel
Mühe zur Mitarbeit überreden und reisen mit ihm und dem Blumenmädchen Dora, das seine Eltern
in einem KZ verloren hat und wie Attinger der Vergangenheit zu entkommen hofft, nach
Argentinien, wo es auf einer abgelegenen Ranch zum Show-Down mit Metzger kommt.