Maria Luisa de Borbón (1745-1792)
Großherzogin der Toskana und Kaiserin in ihrer Zeit
Renate Zedinger
Erstmals in der historischen Forschung wird der Kaiserin und Erzherzogin von Österreich, Maria Luisa de Borbón, der Frau Kaiser Leopolds II., eine eingehende Biographie gewidmet.
Als Tochter des spanischen Königs Carlos III. und der kursächsischen Prinzessin Maria Amalia konnte die Infantin auf französische und habsburgische Vorfahren zurückblicken, erstreckten sich ihre Wurzeln über das gesamte europäische Machtgefüge. Mit Erzherzog Leopold 1765 verheiratet, sollte das junge Paar nach dem Verlust Lothringens nun in der Toskana die Dynastie der „Lorena“ weiterführen. Tatsächlich aber entwickelte sich der großherzogliche Hof zur politischen und familiären Drehscheibe, konnten sich Informationen von hier aus schneller verbreiten. Mit den Erfahrungen des Madrider Hofes war Maria Luisa den Anforderungen gewachsen, sie schlüpfte mühelos in die Rolle der Königin und Kaiserin am Vorabend großer politischer Veränderungen und ganz nebenbei sicherte sie mit großer Kinderschar den Bestand der Dynastie.