Marokko – Ceuta
Fortifikatorischer Exkursionsbericht einer Studienreise vom 15.04. bis 28.04.2023
Hans-Rudolf Neumann, Edmund Spohr
Das nordwestliche Gebiet Afrikas stand seit alters her im Blick- und Brennpunkt benachbarter Mächte. Im Westen vom Atlantik, im Norden vom Eingang zum Mittelmeer, und im Osten und Süden von der Wüste umschlossen, sah sich das Land durch die Jahrhunderte beider-seits der massiven Bergketten des Hohen und des Mittleren Atlas dem Ansturm verschie-denster Interessenten und Potentaten ausgesetzt. Aus den Wüsten des Ostens kam der Is-lam; zahlreiche Festungsanlagen in den Bergen und anderswo, die Kasbahs, wurden zur Kon-trolle der Küsten und des Hinterlandes mit den hier ansässigen und stets unruhigen Berbers-tämmen errichtet. Vorwiegend an der Atlantikküste hinterließen europäische Kolonialmächte wie Portugal, Spanien, Frankreich und das Deutsche Reich ihre Spuren, die sich in Form his-torischer Festungsanlagen darstellen und oftmals bis heute noch prägend für Stadtbild und Stadtentwicklung sind. Die Studienreise bot erstmals einen umfassenden Überblick für diese in Marokko typischen Festungsanlagen an.