Martin Wehmer
Elke Keiper, Sibylle Olmen, Dorothea Strauss
Martin Wehmer (geboren 1966) hat in den vergangenen Jahren eine kraftvolle und eigenwillige malerische Position entwickelt, die sich einer abstrakten und zugleich konkreten Formensprache bedient. Vor dem Hintergrund aktueller Behauptungen, es gäbe eine neue Gegenständlichkeit, erscheinen Wehmers großformatige Bilder in ihrer furchtlosen Bejahung malerischer Potenz geradezu frech und mutig. Die anlässlich einer Ausstellung im Kunstverein Freiburg entstandene Publikation dokumentiert zwei noch nicht abgeschlossene und fast zeitgleich entstandenen Werkgruppen, die sich mit zwei verschiedenen Themenbereichen beschäftigen: Mit einer malerischen Verdichtung von Form und Farbe und einer Entgrenzung und Ausdehnung derselben in den Raum. Oberfläche bedeutet in Wehmers Arbeiten, mit einem geradezu körperlichen Umgang mit Farbe, Nähe zu simulieren. Doch die Nähe erstarrt in einer ornamenthaften Bearbeitung unterschiedlicher Flächensegmente oder aber erscheint nicht fassbar: Es geht um ein permanentes Wechselspiel zwischen Stillstand und Bewegung, Nähe und Ferne, Emotionalität und Verstand.