Marxistische Kritik an der Sowjetunion in der Stalinära (1924-1953)
Horst-Dieter Beyerstedt
Die politisch-gesellschaftliche Entwicklung Russlands nach der Oktoberrevolution liess sich mit den herkömmlichen marxistischen Kategorien nur schwer erklären und zwang so zu neuartigen Konzeptionen, die die bisherige Theorie z.T. erheblich modifizierten. Damit bildete die «russische Frage» über Jahrzehnte hinweg einen der wichtigsten Faktoren für die Weiterentwicklung des Marxismus und seine Aufspaltung in verschiedene Richtungen. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie das Ausgehen von verschiedenen Elementen der bisherigen, noch weitgehend gemeinsamen Theorie zur Entstehung unvereinbarer Konzeptionen führte und wie umgekehrt das einmal erarbeitete Bild der Sowjetunion die Interpretation ihrer weiteren Entwicklung beeinflusste.