Materialien zu einer Frühgeschichte des Leipziger kaufmännischen Unterrichtswesens
Klaus Friedrich Pott
In den in diesem Buch in Rede stehenden sechs Jahrzehnten des Übergangs ins industrielle Zeitalter, in denen sich u. a. die Firma zunehmend aus der Familie „herauslöste“, wurde der Kaufmann des vorindustriellen Zeitalters zum Unternehmer. Damit reichte das lernende Mitarbeiten der überkommenen betriebsgebundenen Kaufmannsausbildung nicht mehr aus. Zum Können musste das Wissen kommen, auch das Wissen, wie man sich neues Wissen schnell aneignet. Führende Exponenten der Leipziger Kaufmannschaft haben das früh erkannt (früher als andernorts) und Wege zur schulischen Berufsausbildung gesucht. Dieses Buch beleuchtet diese Versuche.
Aufgrund der großen Rolle, die die Leipziger Kaufmannschaft in ökonomischer, geistiger und politischer Hinsicht spielte, und dank der alljährlich drei Messen, zu denen zehn-tausende Besucher nach Leipzig kamen, wurde die erste die Zeiten überdauernde Schulgründung, die der Öffentlichen Handelslehranstalt, schnell in ganz Europa bekannt. Bis in die Anfangsjahre der DDR ist sie ausschließlich von den „Nächst-Interessierten“ (Wilhelm Roscher) getragen worden, zunächst von der Leipziger Kramer-Innung und nach der Einführung der Gewerbefreiheit von der ihr dann nachfolgenden Handels- kammer.
Aus dem Inhalt:
Geutebrück:
Vorschlag zu einer in L. zu errichtenden Kaufmannsschule (1769)
Braun:
Die Kaufmannsschule an der Stadtschule St. Nicolai… (2018)
Martini:
Vorläufige Nachrichten… eine in Leipzig zu errichtende Kaufmannsschule betreffend (1775)
Quarch:
Ueber die Bildung angehender Kaufleute… (1828)
Treitschke:
Ideen zu einer in Leipzig zu errichtenden Handlungslehranstalt (1829)
(nebst den Stellungnahmen der Kramermeister Hammer und Tenner)
Das 25jährige Jubiläum der Leipziger Öffentlichen Handelslehranstalt im Spiegel zweier Zeitungs-Artikel
Pott:
Lebensbild von David August Schiebe, dem ersten Direktor der Leipziger Handelslehranstalt (2018)