Mauser C96, Band 6
Export II - Pistolen für Amerika
Manfred Kersten, F. W. Moll, Walter Schmid
Früher sah man die USA als »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«, was sie zu jenem Zeitpunkt irgendwie auch noch war. Weite Teile des Landes warteten darauf vereinnahmt zu werden. Und hierzu benötigte man Waffen, die als selbstverständliches Werkzeug zum Alltag gehörten. Viele bereits einheimische Firmen versorgten den Markt und ausländische Hersteller hatten es nicht gerade leicht.
Nach den ersten Exporterfolgen zweifelte Mauser jedoch nicht daran, dass sie mit ihrer C96 ein gehöriges Stück vom Kuchen abbekommen würden. Neben dem Privatmarkt stand besonders das Militär im Focus des Interesses. Mauser unternahm große Anstrengungen sich auf dem Markt zu etablieren, doch das fiel ausgesprochen schwer. Zwar konnte der Generalimporteur »Von Lengerke & Detmold« gewisse Verkaufszahlen vorweisen, doch ein Run auf die deutsche Pistole sah anders aus.
Mit Hans Tauscher hoffte Mauser einen Mann gefunden zu haben, der sich stark für die Oberndorfer Waffe einsetzen würde. Ein Einsatz war zwar da, allerdings für das Konkurrenzmodell Luger 08. So konnte man schließlich auf keine großen Verkaufszahlen blicken: innerhalb von neun Jahren müde 1922 Exemplare. Natürlich kamen später noch etliche hinzu, doch von einem wahren »Run« konnte keine Rede sein. Dennoch sind die »amerikanischen C96« ein äußerst interessantes Gebiet und es lohnte sich, auch hierfür einen eigenen Band aufzulegen.