Mazeration historischer Dachkonstruktionen. Erhebung und Klassifizierung des Schadensumfangs in Sachsen-Anhalt. Entwicklung und Erprobung eines Schnelltestverfahrens (MATE). Abschlussbericht.
I.C. Hennen, B. Hofestädt, U. Kalisch, H.N. Marx, H. Niewisch, U. Tostmann
Viele hölzerne Dachkonstruktionen wurden im 20. Jh. intensiven Flammschutz- und Holzschutzmittelbehandlungen unterzogen. In Folge dieser häufig überdosierten und kombinierten chemischen Applikationen treten sog. Mazerationserscheinungen auf, die in schweren Fällen in der wollartigen Auflösung der Holzoberflächen sichtbar werden, häufig aber mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. Die betroffenen Konstruktionen sind z.T. gänzlich im Bestand gefährdet. Insbesondere im Falle sehr großer Dächer (Kirchen) führt dies zu erheblichen Sanierungskosten oder/und zum Verlust wertvoller Baudenkmale. Andererseits können die oft hoch- oder auch überdosierten Chemikalien Gefahren für Handwerker und Nutzer derartiger Bauten darstellen. Im Rahmen des Projekts MATE wurden 43 Verdachtsfälle in Sachsen-Anhalt auf Schäden durch Mazeration, Bestandteile von Flammschutz- und Holzschutzmitteln und hinsichtlich des Klimas im Dachraum untersucht.