Mediensprache in der Romania
Margit Glück, Uta Helfrich, Hildegard Klöden, Marcello Mastracci, Ernst Seibold
Den Medien und damit auch der Mediensprache kommt in der heutigen Gesellschaft erhöhte Aufmerksamkeit und wachsende Bedeutung zu. In diesem Band, der auf den Beiträgen der Teilsektion „Mediensprache(n) in der Romania“ des XXV. Deutschen Romanistentages in Jena 1997 mit dem Thema „Zukunft der Romanistik – Romanistik der Zukunft“ basiert, werden vielfältige Aspekte und Strategien dieses in sich hochdifferenzierten Varietätensystems „Mediensprache“ in bezug auf die romanischen Sprachen dokumentiert und analysiert.
Das zugrundegelegte Konzept von Mediensprache in Relation zu ihren Erscheinungsformen und Funktionen wird von Uta Helfrich einführend entwickelt und erläutert. Ernst Seibold gibt einen Überblick über Möglichkeiten und Grenzen von Layout und Textgestaltung bei der Produktion moderner Publikumszeitschriften. Der Beitrag von Margit Glück über Bild-Text-Relationen in Modedarstellungen konkretisiert deren Wirkung am Beispiel französischer Frauenzeitschriften. Das sprachliche Bildinventar einer speziellen pressesprachlichen Textsorte, Musikrezensionen in italienischen Tageszeitungen, betrachtet Marcello Mastracci. Agnes Denschlag stellt die Normen und Standards kommunikativen Handelns in Talk-Shows des italienischen Fernsehens dar. Gudrun Held analysiert Titel in italienischen Nachrichtenmagazinen als Verkörperung des Konzepts Infotainment, und Joaquín Garrido Medina beschäftigt sich mit der Adaption von Texten an die in verschiedenen Ländern (Spanien und USA) gültigen pressesprachlichen Diskursnormen.
Das Verhältnis von Presse und Sprachpflege in Spanien thematisiert Hannelore Gillich. Sprachliche und semiotische Strategien von Werbesprache und deren Wirkung im intermedialen sowie interkulturellen Vergleich stehen im Mittelpunkt der Beiträge von Christina Ossenkop, Stephen Hahn und Béatrice Dumiche. Marietta Calderón untersucht die identitätsstiftende Funktion von Mediensprache anhand einer in Israel erscheinenden französisch-sprachigen Tageszeitung. Charakteristika der französischen Pressesprache und ihr Verhältnis zu anderen Sprachvarietäten bilden das Thema der Artikel von Johannes Müller-Lancé (absolute Konstruktionen) und Hildegard Klöden (Tempussystem).