Meditationswoche 1961
Beatrice Brunner
“Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende” – diese Verheissung Christi, mit der er der Menschheit auf alle Zeiten hinaus seinen Beistand versicherte, war das Leitwort der Meditationswoche 1961. Nicht von ungefähr hatte Geistlehrerin Lene dieses Leitwort gewählt, denn damals – unmittelbar nach dem Bau der Berliner Mauer – herrschte weitherum grosse Angst vor dem Ausbruch eines Krieges. So war denn auch das Hauptthema dieser Woche das Gebet und das persönliche Wirken für den Frieden. Ein jeder, so Lene, könne da, wo er steht, für den Frieden wirken und als Stellvertreter Gottes auf Erden leben, das heisst dem andern voller Nachsicht und Liebe begegnen, so wie Gott und Christus es tun. Gott habe seine Geschöpfe in ihrer Wesensart so verschieden geschaffen, und diese Vielheit müsse der Mensch bejahen lernen; denn nur die Vielfalt bringe das Ganze, das Harmonische zustande. So müsse auch jede Nation der Eigenart der andern entgegenkommen, sie schätzen. Würden die Menschen dies anerkennen, so Lene weiter, gäbe es keine Kriege. Der Wille Gottes und Christi wäre, dass es so geschähe, doch der Mensch entscheidet.