Mehr als nur Werbung?
Eine Untersuchung des produktunabhängigen Werbekurzfilms
Catalina Vrabie
Der Werbefilm befindet sich in einem ästhetischen Transformationsprozess, der die Grenzen zwischen Werbung und Kunst stärker als je zuvor in Frage stellt. Angetrieben durch die Digitalisierung, spitzt sich dabei auch der Kampf um die Aufmerksamkeit der Rezipienten zu. Mit den produktunabhängigen Werbekurzfilmen reagiert die Werbung hierauf mit einer neuen Art narrativer Spots, die sich den Grundsätzen der Werbung widersetzt und sich in ihrer Ästhetik verstärkt dem Kurzfilm zuwendet. Dabei ist die Erzählung, ebenso wie die emotionalen Stimuli, die sie vermittelt, losgelöst vom Werbeobjekt und zeigt unverfälscht auf, welche Werte, Normen, Wünsche und Probleme in der rezipierenden Gesellschaft vorherrschen. Die Untersuchung verdeutlicht, dass der produktunabhängige Werbekurzfilm folglich nicht allein auf der Ebene der Werbung interpretiert werden darf, sondern auch als Filmgattung verstanden werden muss.