Mehr als weniger als gleich viel
Zum Verhältnis von Ökonomie und Kultureller Bildung
Dem Diskurs über Qualitätsanspruch und Aufgaben Kultureller Bildung geht allzu oft eine reflexartige Ablehnung alles Ökonomie-Verdächtigen einher. Ökonomie-Bashing gehört zum Standard in vielen kulturellen und künstlerischen Kontexten. Für die Kulturelle Bildung gilt dies umso mehr. Interessant ist dabei, dass die Klagen in aller Regel auch dann mit ökonomischen Argumenten und Begriffen aufwarten, wenn sie sich gegen die Ökonomisierung richten: zu viel, zu wenig, genug, mehr, weniger, gleich viel. Immer geht es dabei um Relationen von Knappheit und Überfluss, von Armut und Reichtum.
Wenn aber als Kern der in der Kulturellen Bildungsszene allgegenwärtigen Ökonomie- und Ökonomisierungskritik ökonomische Begriffe und Argumente vorgebracht werden, dann lohnt ein genauerer Blick auf die Phänomene und Diskurse.