Mein Grab, mein Esel, mein Platz in der Gesellschaft
Prestige im Alten Ägypten am Beispiel Deir el-Medine
Gregor Neunert
Was ist Prestige? Und wie äußert sich Prestige als zwischenmenschliche und kulturell determinierte Wahrnehmungs- und Bewertungskategorie im Alltag? Mein Grab, mein Esel, mein Platz in der Gesellschaft versucht diesen Fragen auf den Grund zu gehen und ein grundlegendes Verständnis für das soziale Phänomen Prestige zu schaffen. Dieses Grundverständnis verknüpft der Autor mit dem Alten Ägypten. Im Mittelpunkt steht die Siedlung Deir el-Medine, die Heimstatt der Männer und ihrer Familien, die für den Bau und die Ausgestaltung der königlichen Grabanlagen im Tal der Könige zuständig waren. Die Vielfalt der archäologischen Hinterlassenschaften der Arbeiter vermittelt ein umfassendes Bild dieser Gesellschaft und ermöglicht so die Betrachtung des historischen Materials aus einem sozialwissenschaftlichen Blickwinkel.
Der Autor studierte Ägyptologie, Philosophie und Koptologie an der LMU München. Die eingehende Beschäftigung mit Deir el-Medine begründete das Interesse am altägyptischen Sozialwesen, den ethischen Vorstellungen und gesellschaftlichem Handeln. Mein Grab, mein Esel, mein Platz in der Gesellschaft entstand im Rahmen einer Forschergruppe zu Prestige in alten Kulturen und wurde mit dem Dissertationspreis 2009 der Fakultät für Kulturwissenschaften der LMU München ausgezeichnet.