Meine Kindheit und Jugend in Kaiserslautern
Leben in einer pfälzischen Stadt und auswärts. 1939–1957 und später.
Erhard Roy Wiehn
Im Sommer 2007 hatte ich begonnen, meine Memoiren zu schreiben, die Niederschrift Ende März 2012 beendet, im Juni 2012 unter dem Titel MenschWerden – Dem Leben seinen Sinn geben (im Hartung-Gorre Verlag Konstanz) veröffentlicht und am 18. November 2012 im Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern öffentlich vorgestellt; die Reaktionen waren interessant und können nachgelesen werden in meiner NachLese – Aus geschenkter Zeit. Eine Art Tagebuch 2012–2014 (Konstanz, Herbst 2014).
Nun ist es nicht jedermanns Sache, einen Band mit 750 Seiten in die Hand zu nehmen, zumal 1.300 Gramm Papier als Bettlektüre nicht sehr handlich und bequem erscheinen. So entstand nach Mitte Mai 2014 die Idee, aus den 18 Jahren meines Lebens in Kaiserslautern, wie sie in MenschWerden beschrieben sind, eine kleine eigenständige Publikation zu machen, und zwar nicht nur für Kaiserslautern. Der hier übernommene Text der 6 von 18 Kapiteln aus MenschWerden wurde durchgesehen, da und dort berichtigt sowie mit Fußnoten ergänzt; das 6. Kapitel wurde stark gekürzt. Das Jahr 2014 passt fur diese Publikation genau, denn vor genau 75 Jahren kam ich mit meinen Eltern und meinem Bruder von Saarbrücken nach Kaiserslautern – anno 1939.
Es gibt aber noch einen tieferen Grund für die vorliegenden Erinnerungen: Meine Kindheit und Jugend in Kaiserslautern in den Jahren von 1939 bis 1957 waren reich an lebenswichtigen Grunderfahrungen (dazu auch im Anhang S. 201 ff.), ohne die mein weiteres Leben völlig anders verlaufen wäre. Diese Grunderfahrungen mit Lebensfolgen habe ich von 1947 bis 1957 vor allem im Kreise der damaligen Pfadfinderschaft gemacht. In diesem Sinn ist Eine Kindheit und Jugend auch eine Hommage an Kaiserslautern sowie ein Zeichen des Dankes an die damaligen dortigen Pfadfinder und an alle, die seinerzeit für mich wichtig waren. Und noch etwas steckt hinter der Idee dieser Kaiserslautern- Memoiren aus dem „Steinbruch“ meiner Lebenserinnerungen: nämlich eine gewisse Nostalgie, die mit meinem fortschreitenden Alter gewachsen zu sein scheint und die ich mit einer Dosis Wehmut durchaus genieße. Warum auch nicht? Doch nicht zuletzt sehe ich Kindheit und Jugend in Kaiserslautern als weiteren Beitrag zum Thema: Wie kommt man zu einem interessanten Leben?