„Meine Tendenz ist die der Wahrheit“
Otto Griebel (1895-1972) - Leben und Werk.
Johannes Schmidt
„1909 kamen drei junge Künstler nach Dresden, um hier zu studieren: George Grosz aus Stolp, Otto Dix aus Gera und Otto Griebel aus Meerane. Kaum mehr als zehn Jahre später waren ihre Namen als die der Begründer des Verismus in aller Munde. Grosz und Dix brachten es zu internationalem Ansehen. Griebel wird zu Unrecht heute außerhalb Dresdens kaum noch genannt“, schrieb der Kunsthistoriker Diether Schmidt 1965.
Nicht allein Griebels politisches Engagement, der Verlust seiner Werke 1945 oder sein Rückzug aus der bildenden Kunst in den 1950er Jahren sind für diese Situation verantwortlich. Auch die enorme Vielseitigkeit des Künstlers hat dazu beigetragen, dass sein Werk bisher nicht ähnlich scharf umrissen werden konnte wie das seiner berühmten Kollegen.
Der vorliegende Band gibt erstmals einen umfassenden Überblick über Griebels Schaffen zwischen Malerei, Illustration, angewandter Kunst und Schriftstellerei. Schwerpunkte sind dabei die Entwicklung seiner künstlerischen Arbeit in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sowie seine Auseinandersetzung mit Humor, Politik und dem Krieg als Bildthemen.