Menschen im Toten Moor
Natur- und Sozialgeschichte des Sumpfes am Steinhuder Meer
Hubert Brieden, Heidi Dettinger, Dirk Herrmann, Helge Kister, Manfred Richter
Totes Moor. Schon der Name für diese ehemalige Sumpf- und Wasserlandschaft zwischen Neustadt a/Rbge und dem Steinhuder Meer lässt schaudern. Wer denkt da nicht an alte Geschichten von Geistern und Gespenstern, die aus den Nebelschwaden auftauchen und den müden Wanderer vom festen Pfad abbringen?
Aber kam nicht erst mit der Arbeit das wirkliche Grauen in diese Sumpflandschaft? Moorarbeit war Knochenarbeit. Nur wer in äußerste Not geraten war, schuftete in Torfstichen und Entwässerungsgräben: zunächst verarmte Bauern, später Tausende von Wanderarbeitern und -arbeiterinnen aus Osteuropa. In den Weltkriegen wurden Zwangsarbeiter ins Tote Moor getrieben.
Heute ist der Sumpf weitgehend trockengelegt, das Kultivierungswerk ist vollendet, die Arbeit bald getan – Arbeit, die Natur und Menschen gleichermaßen zerstörte.